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Das Resümee enthält folgende Überschriften:
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Das Gedichtband mens jeg passer min have (während ich um meinen Garten kümmere)
Wer ist Tine Enger? ... und empfängt Preis für Gedicht.
Worum geht es im Gedichtband Brystbærer (Brusttragende)?
Debütroman Fjern (Fern) in neuer Auflage
Worum geht es im Roman Land under (Land unter)?
Auszüge aus Rezensionen des Romans Land under
Worum geht es im Udkantsdanskerne - helt tæt på ... klummer (Dänen in Randgebieten - ganz nahe dran ... Kolumnen)?
Worum geht es im Roman Fjern (Fern)?
Ist Fjern ein skandinavischer Frauenkrimi?
Ausschnitte aus den Rezensionen des Romans Fjern
Wer ist Tine Enger?
Tine Enger ist eine dänische Autorin.
Ihre zeit-kritische Bücher haben tiefe Wurzeln am äußerem Rande Dänemarks und am Rande des Lebens und des Todes. Feste Bestandteile sind: die Natur, außergewöhnliche Milieus, faszinierende Menschen und starke weibliche Hauptpersonen. Typische Themen in Tine Engers Bücher sind Kontrolle, Macht und Identität - mit kritischen Blick auf den Fangfragen der Modernität.
Tine Engers erster Roman Fjern (Fern) erschien im dänischen Verlag Borgens Forlag, November 2005, wurde von den Kritikern viel gelobt und wurde als Westküste-Krimi gesehen.
Schon nach wenigen Wochen war die erste Auflage von Fjern ausverkauft und die zweite Auflage ging in den Druck. Fjern war mehrere Jahre lang vergriffen, wurde aber im Juli 2014 wegen großer Nachfrage in Zusammenhang mit Tine Engers zweitem Roman Land under (erschienen 2013) neu aufgelegt. Beide Romane sind zur Zeit ausverkauft.
Von 2006 bis 2012 war Tine Enger, zusammen mit drei bekannten Dänen, Kolumnist für das Inflight-Magazin der Fluggesellschaft Cimber-Sterlings Flyaway. Auch hat sie das glossy-Magazin mit verschiedenen Interview-Artikeln versorgt. Mit der Cimber-Sterling Airline flog jährlich 2,5 Millionen Fluggäste.
Tine Enger erschien in 2012 mit einer Sammlung von Kolumnen Udkantsdanskerne - helt tæt på...Klummer, (Dänen in Randgebieten - ganz nahe dran...Kolumnen). In 2013 erschien der gelobte Roman Land Under (Land unter), von den Kritikern Grenzland-Krimi genannt; und im Herbst 2014 einen Herausgabe des Gedichtbandes Brystbærer (Brusttragende). August 2016 erscheint das Gedichtband mens jeg passer min have (während ich um meinen Garten kümmere).
Alle Bücher von Tine Enger sind in Dänisch.
Tine Enger wurde im Jahre 1965 in Dänemark geboren. Außer Dänisch und Englisch beherrscht Tine Enger auch Französisch und Deutsch. Und außer in Dänemark gewohnt zu haben, hat Tine Enger in Frankreich und Deutschland gewohnt, und ist heute in Schweden wohnhaft.
Das Dänische war jedoch immer ihr Ausgangspunkt, und Dänisch ist auch ihre bevorzugte Sprache, wenn es um das Schreiben geht.
Tine Enger ist Bachelor of Art in Dänisch-Skandinavisch an der süddänischen Universität Syddansk Universitet mit Schwerpunkt Literatur.
Worum geht es im Gedichtband Brystbærer (Brusttragende)?
Brystbærer (Brusttragende)
Gedichte
Das Buch hat 72 Seiten,
Preis: 199,- DKK
17. September 2014
in Verbindung mit den Brustwochen
38, 39 und 40 abgehalten von
STØT BRYSTERNE, Kræftens Bekæmpelse
(STÜTZ DIE BRÜSTE, Dänische Krebshilfs-
und Forchungsorganisation), herausgegeben.
Brystbærer (Brusttragende) zeichnet sich sprachlich durch eine dynamische Frische gemischt mit scharfkantigem Humor aus und einer Ehrlichkeit, die unter die Haut geht, ohne jedoch ins Private abzugleiten. Eine künstlerische Aufarbeitung von Tine Engers eigenen Gefühlen in Zusammenhang mit Brustkrebs.
Der Titel Brystbærer (Brusttragende) – nicht ohne Bedacht mit einem Anklang an "Leidtragende" - verweist auf das Paradox, sich über den Besitz von Brüsten als Frau definieren zu können und gleichzeitig die Bürde tragen zu müssen, dass diese Geschlechtsmerkmale durch den Krebs nicht nur die Weiblichkeit sondern das ganze Leben rauben können. Tine Enger stellt im Gedicht "Kvinde" allen Frauen die Frage: Wo ist der Sitz Deiner Weiblichkeit? Ihre eigene Antwort: Zwischen den Ohren!
Tine Enger spendet ihre Autorin-gewinn durch den Verkauf dieses Buches an die Dänische Krebshilfs- und Forschungsorganisation STØT BRYSTERNE, Kræftens Bekæmpelse.
Die bekannte dänische Entertainerin und Moderatorin Lotte Heise hat das Vorwort zu Brystbærer geschrieben.
Debütroman Fjern (Fern) in neuer Auflage
Fjern
Erscheinungsdatum: 2. Juli 2014
(ursprünglich herausgegeben 2005 auf Borgens Forlag)
292 Seiten
Fjern ist auch als Hörbuch erhältlich.
Im Zusammenhang mit dem Erscheinen des Romans über ein Verbrechen Land under (Land Unter) meldete der Verlag ATTIKA eine große Nachfrage nach Tine Engers Debütroman Fjern (Fern), dessen 2. Auflage längst vergriffen war. Fjern wurde jetzt wieder aufgelegt, mit einer neuen Titelseite aber genau demselben Inhalt.
Worum geht es im roman Land under?
Land under
Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2013
387 Seiten
Land Under (Land unter) ausverkauft
nach 5 Wochen: jetzt als 2. Auflage!
Ist ausverkauft.
Ist seit April 2016 auch als Hörbuch erhältlich.
Englische Kriminaltradition trifft auf skandinavischen Frauenkrimi im
dänisch-deutschen Grenzland.
Die Handlung ihres neuen Romans Land under (Land unter) hat Tine Enger in das nordfriesische Wattenmeer südwestlich der Grenze zu Dänemark auf die fiktive Insel Hallig Graf verlegt. Hallig Graf liegt wie ein einsam schwimmendes Schiff isoliert in der gewaltigen See. Hallig Graf wird der Angelpunkt eines Verbrechens. Eine Künstlerkolonie steht offenbar mit sich selbst und den Einwohnern auf Kriegsfuß. Europols neu gebildete Spezialeinheit mit Hauptquartier in Flensburg steht der Polizei mit regionalem Wissen und Kennern der vielfältigen Sprachdialekte und Sitten in der dänisch-deutschen Grenzregion zur Seite. Aus der Specialeinheit werden die Hauptperson, die sonderjütländische Kriminalassistentin Siv Callesen und ihr friesischer Kollege Erk Jessen auf die Hallig Graf geschickt. Siv und Erks gemeinsame Vorgeschichte und Hintergrund prägen die Nachforschungen, und als ein Strum losbricht, müssen Siv und Erk das Verbrechen alleine aufklären - ohne Hilfe vom Festland. Das offene Meer und die flache Landschaft werden von Dunkelheit, Wind und Regen gepeitscht und Klaustrophobie setzt ein ...
Tine Enger erzählt eine Geschichte von künstlerischer Ambition, Selbstverwirklichung und Kunsterlebnis. Wie weit würde man im Dienste der Kunst gehen? Würden wir nicht alle die Hallig unseres Lebens verteidigen? Das Identitätsthema wird mit all seinen Facetten in diversen Situationen durchgespielt.
Der Schriftsteller Frank Egholm Andersen hat in seinem Buch Den nordiske femi-krimi - Læbestiftlitteratur eller fornyelse af en genre? (Der skandinavische Frauenkrimi - Lippenstiftliteratur oder Erneuerung eines Genres?), Verlag HER&NU, 2008, Tine Enger eine skandinavische Frauenkrimi-Schriftstellerin genannt.
In Land under (Land unter) entfaltet Tine Enger mit einer zupachenden weiblichen Hauptperson mit starker Persönlichkeit ein spannendes Milieu in einer angsterzeugenden Natur und einder Personengalerie der anderen Art - gewizte Leser erkennen Spuren aus der englischen Krimitradition ‘Whodunit?’-Nachforschung.
Land under ist aber kein Frauenkrimi - oder Femikrimi, wie die Skandinavier es nennen - im üblichen Sinne ... denne es gibt keine Spur von Gefühlsduselei in Tine Engers Roman.
Auszüge aus Rezensionen des Romans Land under (Land unter):
Flensborg Avis, 6.Februar 2014,
Bestes Buch des Monats für Erwachsene – Die Januarliste.
Land under (Land unter) wurde als eines von sieben Büchern zum besten Buch des Monats für Erwachsene ernannt. Die Dänische Zentralbücherei für Südschleswig hat die Titel ausgewählt. Die sechs anderen Werke stammen aus der Feder von: Sara Blædel, Anne Fortier, Hanne-Vibeke Holst, Josefine Klougart, Jonas Jonasson, Stephen King und Ulla-Lena Lundberg.
Die Zeitschrift "Grænsen" Nr. 6/Dezember 2013
Ein Grenzlandkrimi (En grænselandskrimi), von Anette Jensen, Leiterin des Nordisk Informationskontor in Flensburg.
[ ] Die Autorin hat das Wattenmeer als Ort des Geschehens für ihren neuen Krimi gewählt – genauer gesagt eine friesische Hallig. Eine wahrhaft genialer Zug. Denn genau durch diesen Kunstgriff gelingt es ihr, die Handlung intensiv und klaustrophobisch aufzubauen und die düstere Stimmung prägt den Roman von Anfang bis Ende. Hier liegt ein absolut durchrecherchierter und dokumentarisch untermauerter Roman vor, dessen Autorin weiß, wovon sie spricht, sie kennt sich im Grenzland aus. [ ]
Der Roman stellt die knifflige Frage, wie sich der Begriff "Kunst" definieren lässt bzw. wie lieber nicht. Denn wie weit würde ein Mensch gehen im Bestreben seine künstlerische Ambition und Selbstverwirklichung zu realisieren? [ ]
Ein zweites Thema des Romans setzt sich mit den Begriffen Sprache und Identität auseinander – nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, wo die Handlung sich abspielt. Abgesehen davon ist es ein Vergnügen, wie die Personen des Buches sowohl Dänisch, Deutsch, Platt und Friesisch sprechen. Die Sprachen laufen herrlich durcheinander und als Leser nickt man wiedererkennend, wenn eine Person beispielsweise eine Frage auf Dänisch stellt und eine deutsche Antwort erhält, oder wenn ein Satz auf Deutsch anfängt und auf Dänisch endet... während andere Personen sich in das Gespräch auf Friesisch oder Plattdeutsch einmischen. Es kommt eher selten vor, dass unsere südschleswigschen Gefilde der Schauplatz eines Romans bilden und es freut ungemein, wenn man sich als Leser in gewohntem Terrain in Flensburg bewegen darf, die Neustadt besucht, an der Exe vorbei fährt und den Kurs nach Niebüll fortsetzt!
Tine Engers Roman hat ein zügiges Tempo und eine mitreißende Handlung. Auch werden hier Themen angerissen, die unsere Grenzregion, in der wir leben, aus- und kennzeichnen.
Flensborg Avis, 23. Dezember 2013, Krimi im Grenzland, von Viggo Böhrnsen-Jensen, MA, Maler und Graphiker – Kritik in voller Länge mit Genehmigung des Verfassers.
Eine südschleswigsche Hallig da draußen im Wattenmeer – eine kleine Personengalerie – ein oder mehrere Verbrechen – die Frage nach der Bedeutung von Kunst – die Natur spielt eine wesentliche Rolle in der Entwicklung der Handlung. Das sind einige der Zutaten in Tine Engers neuem Roman „Land under“ (Land unter).
Die Pressemitteilung präsentiert „Land under“ als „Englische Krimitradition meets Skandinavischen Frauenkrimi im dänisch-deutschen Grenzland“. Genretechnisch spannt der Roman also einen weiten Bogen Aus der klassischen angelsächsischen Tradition komponiert Tine Enger ein Werk auf der Basis eines engen Zusammenspiels zwischen einem geographisch kleinen Gebiet und einem Kreis von Personen, in dem der Mörder oder die Mörderin sich befinden muss. Mehrere der Kapitel enden mit offenen Fragen – und steigern so die Spannung.
Allerdings hat Tine Engers Hauptperson Siv Callesen nur wenig gemeinsam mit Agatha Christies “Miss Marple”. Siv lebt in der Tradition vieler skandinavischen Kriminalromane und TV Serien. Sie besitzt Durchsetzungsvermögen, treibt Sport, kennt sich mit Waffen aus und fährt ein Motorrad der alten Marke Nimbus.
„Land under“ beginnt mit einem spannenden Paukenschlag, bei dem viele Spuren ausgelegt werden. In den folgenden Kapiteln lernt der Leser Europols neue Spezialeinheit kennen. Sie kennt sich mit den Örtlichkeiten aus und treibt mit Hilfe der sprachlichen Kompetenzen ihrer Mitglieder die Verbrechensaufklärung nördlich und südlich der Grenze voran. Allerdings erlebt man die Beschreibungen von Europol, ihrer Umgebung und der Mitarbeiter, so wie des nachfolgenden Motorradtrips von Siv auf ihrer Nimbus durch Flensburgs Neustadt nach Sonderburg etwas zu detailliert und politisch überkorrekt. Die Dialoge fließen aber in den restlichen Kapiteln des Buches bedeutend besser.
Und dann zieht sich das Netz zusammen, als Tine Enger den Fokus der Erzählung auf die kleine nordfriesische Hallig Graf und deren engen Personenkreis richtet. Hier wird der oder die TäterIn zu finden sein, denn es gibt etliche Bezüge zu den Todesfällen und viele Mysterien warten auf eine Erklärung. Im Labyrinth der Handlungsfäden schickt Tine Enger ihre Leser auf manch eine falsche Spur. Ein pensionierter Arzt stirbt und Siv und ihr Kollege Erk gehen auf Motivsuche in einer Gruppe örtlicher Bildkünstler und Kunsthandwerker. Im Gegensatz zu Erk besitzt Siv einen soliden literarischen Ballast und erkennt einen Zusammenhang zwischen dem Verbrechen und Dante Aligheris „Göttlicher Komödie“.
Wie sich verschiedene Kunstgriffe ausarbeiten lassen und wie man diese mit Hinweisen auf die Literaturgeschichte vertieft, hat Tine Enger in ihrem ersten Roman „Fjern“ (2005) gezeigt. Hier spielten Zitate aus dem Siebten Römerbrief des Apostel Paulus und „Vølvens Spådom“ (die Weissagungen der Seherin aus der Edda) eine Rolle in der Spurensuche in der Vergangenheit einer Familie in einer westjütländischen Gemeinde, in der es zwischenzeitlich gravierende Änderungen im Äußeren und Inneren gegeben hat. – Im neunten Kreis der „Göttlichen Komödie“ werden die Verräter beschrieben, die ihre Ideale betrogen und im Höllenfluss Cocytus festgefroren sind. Entsprechend werden die Personen von ihrer Umwelt isoliert, während die dämonischen Mächte und das Dunkel sich über die kleine Hallig senken. Dadurch entsteht ein klaustrophobischer Rahmen in dem die Verbrechen geschehen. Hier spielt Tine Enger ihren besten Trumpf aus mit gelungenen Schilderungen von Natur als gotischem Element im Zusammenspiel mit detaillierten Nuancen eines klassischen Werkes der Literaturgeschichte.
Die Verbrechensaufklärung wird von ethischen und kunstdefinitorischen Fragen begleitet, beispielsweise „heiligt das Ziel die Mittel“? Es werden Kunstideale, Ziele, Ambitionen und Haltungen unter die Lupe genommen. Soll man gleichgültige Bilder für Touristen produzieren – oder auf wahre und ehrliche Qualität setzen? Begriffe wie „Identität“ spielen eine wesentliche Rolle - sowohl in künstlerischer Hinsicht als auch als nationale Symbole und Bezüge.
Der Roman ist von gründlicher Recherche geprägt. Die Autorin hat in Natur, Technik und Medizin geforscht. Der Untertitel “Roman über ein Verbrechen” legt eine neue Serie nahe, mit Siv Callesen & Co. als Aufklärer im dänisch-deutschen Grenzland. Auch ließe „Land under“ sich durchaus als Vorlage für die deutsche TV Serie „Tatort“ verwenden, denn Tine Enger liegt hier genau in der Spur, was die Themen und die Erzähltechnik betrifft.
Aus der Rezension der DBC (Dansk Bibliotekscenter, staatliche dänische Bibliotheken) vom 6. November 2013, von Lektorin Stine Grabas.
[ ] Zielgruppe/Niveau:
Für den Krimi-Fan, der am liebsten über Verbrechen liest, die in einem ungewöhnlichen Umfeld und in der Natur begangen werden. Der Buchumschlag ist düster und gibt einen Vorgeschmack auf die Dunkelheit und die Landschaft, in der die Verbrechen geschehen.
Beschreibung:
[ ] Der Krimi hat ein elegantes Flow und gute Charakterschilderungen; vorzüglich werden der künstlerische Anspruch, die Kunstperspektive und die Frage nach Identität ins Zentrum gerückt. Die umgebende Natur ist furchteinflößend und bildet einen dunklen, grauenvollen und klaustrophobischen Rahmen für die Handlung. [ ]
Parallelen:
Die isländischen Kriminalromane und Operation Fritham von Monica Kristensen wären als Analogien zur Naturschilderung und der dunklen Umgebung zu nennen. Die eingehenden Beschreibung von Kunst und Identität sind nach meiner Auffassung allerdings einzigartig.
Zusammenfassung:
Gelungener Krimi zum Thema, wie weit man für die Kunst gehen will und über die Selbstauffassung der eigenen Identität. Der Ablauf ist packend und guter Stoff für alle Krimifans.
Litteratursiden.dk vom 5. November 2013, von Bibliothekarin Inger Enemark.
[ ] Als Leserin finde ich es super, dass Land Under (Land unter) sowohl äußerst durchdacht und gut recherchiert daherkommt. Alles stimmt, die Personenzeichnung, das Umfeld, der Plot... Tine Enger hat sich die notwendige Zeit genommen um uns mit einem guten Roman zu bereichern. [ ]
Worum geht es im Dänen in Randgebieten - ganz nahe dran... Kolumnen?
Udkantsdanskerne - helt tæt på ... klummer
Der 28. März 2012 erschien im Attika-Verlag.
63 Seiten.
Eine Sammlung von Kolumnen.
"Udkantsdanmark" - auf Deutsch "Randgebiet Dänemark" ist ein Begriff, der in Dänemark in den letzten Jahren heftig diskutiert wurde. Es geht um eine starke Tendenz der gesellschaftlichen Verlagerung vom Lande in die Städte, die sogar damit droht, die bisherige soziale Gesellschaftsstruktur Dänemarks aufzureißen.
Die Ausgabe enthält eine Reihe von Kolumnen, die Tine Enger für das Inflight Magazin Flyaway von Cimber-Sterling geschrieben hat. Jährlich flog etwa 2,5 Millionen Fluggäste privat und geschäftlich mit der dänischen Fluggesellschaft, die ihrem Sitz im süddänischen Sonderburg hatte.
Das Genre ’Kolumne’ ist so ein Zwitter zwischen Essay und Debatte. Oft thematisiert die Kolumne ein aktuelles Ereignis, eine aktuelle Situation oder Redensart.
Tine Engers Kolumnen sind erfrischend humorvolle Kommentare zu den alten und neuen schlechten Gewohnheiten und Trends unserer Zeit. Tine Enger gibt ihren herb-deftigen Senf zwar mit einem Augenzwinkern dazu, jedoch gewürzt mit moralischen Denkanstoßen.
Kein Zweifel, diese Frau bezieht Stellung. Die Kolumne sind leichte und unterhaltsame Lektüre, jedoch mit vielen guten Vitaminen gespickt.
Worum geht es im Roman Fjern?
Fjern
Erschien in November 2005, Forlaget Borgen.
292 Seiten.
Freja Vibæk kommt zurück in ihr Heimatdorf Fjern an der Nordsee.
Ihr charismatischer und eigenwilliger Vater ist tot aufgefunden worden.
Ein Unglück. Aber da gibt es ganz viele Ungereimtheiten und angespornt vom Unwillen der Polizei, der Sache auf den Grund zu gehen, beginnt Freja selbst mit der Aufarbeitung der Vergangenheit.
Bald entdeckt sie, dass ihr Vater große Teile der Familiengeschichte vor ihr verheimlicht hat - besonders seine eigene Rolle bei der großen Enteignung in den 1960-ern. Damals wurden ganze Dörfer als Militärgebiete expropriiert und damit wurden Zwietracht und Hass nicht nur im ganzen Gebiet sondern auch in der Familie gesät.
Als die Schleier über der Vergangenheit sich lichten, muss Freja lernen, sich einer neuen Wahrheit über ihren Vater und ihrer eigenen Geschichte zu stellen. Die Welt der stolzen Wikinger und skandinavischen Traditionen, in der ihr Vater sie aufgezogen hatte, wurde von Vorstellungen über Ehre und Moral getragen, die furchtbare Konsequenzen nach sich gezogen haben.
Fjern, (Fern) der Titel des Romans trägt den Namen eines dänischen fiktiven Dorfes: Fjern. Gleichzeitig bedeutet das Wort aber auch ‘fern’ oder ‘entfernen’.
Ist Fjern ein skandinavischer Frauenkrimi?
Der Roman Fjern (Fern) wird in Frank Egholm Andersens Den nordiske femikrimi - Læbestiftslitteratur eller fornyelse af en genre (Der skandinavische Frauenkrimi – Lippenstiftliteratur oder Erneuerung eines Genres?, Herausgeber: forlaget HER & NU, 2008) besprochen.
Auf diesem Hintergrund muss Tine Enger sich wohl gefallen lassen, dass ihr Roman Fjern in die Frauenkrimi-Schublade geschoben werden kann; das Buch ist aber kein Frauenkrimi – oder Femikrimi, wie die Skandinavier es nennen – im üblichen Sinne... denn es gibt keine Spur von Gefühlsduselei in Tine Engers Roman.
Frank Egholm Andersen schreibt (S. 59):
“Im Debüt-Roman der Dänin Tine Enger, Fjern von 2005 wiederholt die weibliche Hauptperson im Laufe der Aufklärung einen der Lehrsätze ihres geliebten und ermordeten Vaters aus ihrer Kindheit: Hören, riechen, sehen. Eigentlich sollte genau das einer der ersten Lehrsätze in allen Lehrbüchern für neue weibliche Detektive sein, bevor sie mit ihrem aparten Metier Kräfte messen. Aber genau das ist nicht der Fall. Sie beobachten nicht und schlussfolgern nicht. Sie erfühlen und sie lassen sich von ihren Gefühlen leiten. Deswegen läuft alles schief. Deswegen liegen sie in den letzten Zügen. Gleichzeitig führen eben ihre Gefühle und ihre Intuition sie zum Abschluss – der Aufklärung. Die Femi-Detektive lassen sich von ihrem unlogischen, unreflektierten und unverständlichen inneren Chaos durch die Aufklärungsphasen des Labyrinthes leiten und stehen dann auf den letzten Seiten weinend, zerschlagen und zermürbt da – aber die Morde sind aufgeklärt und die Verbrecher auf dem Weg ins Gefängnis.”
Auszüge aus Rezensionen des Romans Fjern:
Tageszeitung „Information“, 12. November 2005 von Rezensentin Signe Lindskov Hansen:
[ ]gibt ihren Debüt mit einem geglückten und wetterfesten Familienkrimi [ ]voller Krach, Krawall und Kraft ist Tine Engers lesenswerter und gut geschriebener Debütroman [ ] nichts für zart Besaitete [ ] Im besten Krimistil geht Enger mit einem Haufen rätselhafter und unaufgeklärter Spuren zur Sache [ ] der Leser fiebert bei jedem Detail mit [ ] Der Krimiplot zündet und Enger flickt ihre Geschichte zu einem Teppich bestehend aus Pulsschlag, Spannung und Überraschungen zusammen [ ] schlagkräftig überlagert von nordischer Mythologie, der Primus Motor hinter Tine Engers überzeugendem Debütroman [ ] Ein Knaller von einem Buch. Die Autorin kennt sich in der Mythologie aus, benutzt und konfrontiert sie mit der modernen, nachgiebigen Wohlfahrtsmoral, die nur das Jetzt-und-Heute sieht, verbraucherisch und oberflächlich ist [ ] ein mitreißender Roman [ ] wärmstens zu empfehlen.
Tageszeitung „Politiken“, 12. November 2005 von Rezensentin Marie Tetzlaff:
[ ] Tine Enger wurde 1965 geboren, möglicherweise an der Westküste Dänemarks. Dort jedenfalls spielt sich die mit deutlicher Liebe platzierte Handlung ab [ ]es gelingt [ ] ein zum Nachdenken bewegendes Drama zwischen den Eltern anzudeuten [ ] die Sprache ist sauber, aber nicht überladen [ ] die Wahrscheinlichkeit der Handlung erhält zwar keine Bestnote, aber bei so einem Krimi mit Spannung, Erfindergeist und einem urigen Milieu macht das nur wenig aus... insgesamt eine effektive und unterhaltsame Story.
Tageszeitung „JyskeVestkysten“, 8. November 2005 von Rezensentin Lise Joern:
[ ] überzeugende und lebendige Schilderung von Personen und Geschehnissen [ ] die Figuren verhalten sich glaubwürdig, und die Autorin macht Druck unter die Handlung [ ] schnell gelesen [ ] gut erzählt, mit Leichtigkeit, aber Biss. Vielleicht passen die Teile ein bisschen zu gut zusammen, aber insgesamt ein geglückter Roman.
Magazin „Femina“, 15. Dezember 2005 von Rezensentin Sissel-Jo Gazan:
Spannender Debüt [ ] Der Roman ist gediegen und spannend; ungewöhnlich für einen ersten Roman, dass die Autorin sich mit einer gesellschaftlichen Problemstellung beschäftigt, von der die Autorin deutlicherweise fasziniert, aber auch entrüstet ist. Dass die Erzählung hier und da – besonders in den Kapiteln über Frejas Kindheit – ein wenig langatmig wird, macht da nicht so viel aus. Alles in allem ein schöner und gut recherchierter Debüt; vielversprechend für die Zukunft der Autorin.
Magazin „Alt for Damerne“, 23. Februar 2006:
Gute Unterhaltung finde ich toll und deswegen empfehle ich Tine Engers Erstwerk Fjern als Lesestoff für einen gemütlichen Abend, an dem der Kopf sich entspannen, die graue Masse aber nicht einschlafen soll... Fjern. Der Name scheint ein wenig weit hergeholt, ansonsten aber wird das Umfeld mit den stolzen und eigensinnigen Westdänen warm und glaubwürdig geschildert [ ] Es geht ordentlich zur Sache mit unlöschbarem Rachedurst, Sehnsucht nach Liebe, Familienehre und letztendlich Mord... Die Spannung und die Beschreibungen des Milieus machen das Buch zügig lesbar und zu einem sprachlichen Bonmot. Ein guter Frauenkrimi ohne Flennerei.
Litteratursiden.dk, 16. Januar 2006 von Bibliothekarin Birgit Kringelbach:
Ungeschliffen, wie das Leben im Westen Jütlands, mit Bezügen zu Wikingerglaube, Bernsteinforschung, militärischer Expropriation und einer lauwarmen Familiensaga. Das Buch ist gut geschrieben, die Handlung hält dicht, ist gut recherchiert – vielversprechend für die Zukunft der Autorin Tine Enger. Auch ist es herrlich, mitten in einer Großstadt zu sitzen und ein wenig aufs Land zu kommen, um sich für ein paar Stunden den rauen Westwind der dänischen Küste um die Nase wehen zu lassen.
Tageszeitung „Der Nordschleswiger“, 15. Dezember 2005 von Rezensentin Ute Levisen:
[ ] es geling ihr, eine atmosphärische Dichte zu schaffen, die dem Leser Schauer über den Rücken jagt, ihm die Gewalt der unbändigen, tosenden Nordsee zu Füssen legt. Das Plot ist gut konstruiert – und durchaus nachvollziehbar. Mehr aber soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Wer Fjern noch nicht gelesen hat, kann sich freuen, diesen Genuss vor sich zu haben.
Tageszeitung „Flensborg Avis“, 21. November 2005 von Viggo Böhrnsen-Jensen:
Das Milieu und die Natur werden präzise beschrieben. Der Leser erkennt sich in vielen Beobachtungen und Betrachtungen wieder [ ] Es gelingt Tine Enger eine elementare Spannung und einen psychologischen Verlauf aufzubauen, in dem auch existenzielle Problemstellungen diskutiert werden [ ] Mit Fjern debütiert Tine Enger unterhaltend und überzeugend. Die Themen raffen sich effektiv um den roten Faden der Erzählung – ein super spannender Roman.
Tageszeitung „Nordjyske Stiftstidende“, 7. Februar 2006:
Die Hauptidee in Fjern ist das Beschreiben eines Menschen, der an seinem eigenen Glauben und dem Blendwerk anderer Menschen zugrunde geht. Der Stil des Buches zieht den Leser magisch an und legt eine weitere Dimension über die geschilderte Detektivarbeit. Die Grenze zwischen Wirklichkeit und Fiktion wird durch die stimmungsvollen Bilder der Gegend und den erdnahen Portraits der Autorin verschleiert.
Tageszeitungen „Frederiksborg Amts avis“, „Bornholms Tidende“, „Dagbladet Ringsted“, „Dagbladet Roskilde Avis“, „Horsens Folkeblad“, „Midtjyllands Avis“, vom 16. Dezember, 26. Dezember und 26. November 2005, von Henrik Tjalve:
[ ] ist Tine Enger erster Roman und ein sehr guter Wurf. Auf eine sehr schöne Art und Weise strickt sie die Zeitverläufe des Romans zusammen [ ] dem Leser wird auf glaubwürdige Art dargestellt, dass alte Konzepte von Ehre auch heute noch Gültigkeit besitzen können.
Radio Fünen, 4. September 2006, rezensiert von Bibliothekar Michal Larsen, Dauer: 4 Minuten. Die Sendung ist leider hier nicht verfügbar.
Zeitschrift „Mama“, 27. Dezember 2005 und „Forældre & Børn“, Nr. 1, 2006:
Fjern ist ein bewegendes Frauenportrait; eine lebende Schilderung von der Auseinandersetzung einer Tochter mit ihrem Vater und ihrer Kindheit.
Magazin „Krimi-Cirklen“ - Nr. 4, 2005 von Finn Hansen:
Tine Enger, geboren 1965, ist mit Fjern ein gut geschriebener und spannender Kriminalroman gelungen; es sieht so aus, als könnte Dänemark sich eines neuen Talents im Genre rühmen. Und neues Blut ist ja gar nicht so schlecht.
„Kochs Krimier“, 2006:
Der Roman hat spannende Abschnitte, wenn auch die Handlung etwas sehr phantasiereich ausgefallen ist. Der Leser befindet sich in guter Gesellschaft, die Personengalerie ist interessant, das Milieu überzeugend dargestellt. Das alles mit ansprechender Einfachheit und Direktheit vorgetragen. Ein vielversprechender Krimidebüt. Zugig lesbar und unterhaltsam. Empfehlenswert.
„Det Danske Kriminalakademi“, 26. April 2006:
Schmaus für Krimifans. Anton Koch-Nielsen von der Dänischen Kriminalakademie (Danske Kriminalakademi) begann seine Causerie auf der jährlichen Krimimesse mit den Sahnehäubchen des Genres Krimi und Thriller 2005. Eine seiner Empfehlungen: Eine vielversprechende Newcomerin, Tine Enger. Im Roman Fjern geht die 36-jährige Pressefotografin Freja Vibæk zurück in das Dorf ihrer Kindheit an der Westküste des dänischen Hauptlandes, Jütland, als ihr Vater ermordet wird!
Tine Enger empfängt Preis für Gedicht
Die Dänische Bellman Gesellschaft (Selskabet Bellman i Danmark) hat im Frühjahr 2015 im Zusammenhang mit der Geburt des berühmten Schwedischen Dichter Carl M. Bellman vor 275 Jahre einen offenen Gedichtwettbewerb ausgeschrieben.
Das Gedicht Friedenstanz mit Bellman von Tine Enger ist eines der drei Siegergedichte, und in August 2015 erhielte Tine Enger ein Ehrenurkunde und einen Preis bei eine Veranstaltung nordlich von Kopenhagen.
16. August 2016 erscheint neues Gedichtband
mens jeg passer min have
‘während ich um meinen Garten kümmere’ ist das neue Gedichtband von Tine Enger.